Die Zukunft der Porzellanmalerei –
Alessa & Corinna

  • MEISSEN ist seit Jahrhunderten weltweit für seine unverwechselbare Porzellanmalerei bekannt. Um dieses einzigartige Kunsthandwerk zu bewahren, ist es essenziell, regelmäßig neue Talente auszubilden. Und auch dieses Jahr haben wieder sieben junge Talente ihre Ausbildung zum/zur Manufaktur-Porzellanmaler/in erfolgreich abgeschlossen. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren erlernten sie bei uns nicht nur das präzise Handwerk des Malens auf Porzellan, sondern entwickeln dabei auch ihre ganz eigene gestalterische Handschrift.

    Zum Ende der Ausbildung fertigen die jungen Künstler/innen ein ganz besonderes Stück an: Das Erinnerungsstück. Dies ist das finale Prunkstück, für dessen Gestaltung sie all ihre angeeigneten Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Ein Abbild ihrer zeichnerischen und persönlichen Entwicklung.

    Wir stellen vier dieser jungen Talente mitsamt ihren Erinnerungsstücken vor.

    Alessa Granzow

    Dieses Jahr hat Alessa ihre Ausbildung zur Manufaktur-Porzellanmalerin erfolgreich beendet. Bei der Anfertigung ihres Erinnerungsstücks ließ sich Alessa einiges an Zeit - und das war auch gut so. Über die Jahre sammelte sie Eindrücke, besuchte Hausmessen und ließ sich von alten, impressionistisch gemalten Modelltellern inspirieren. Die Liebe zur Blumenmalerei wuchs mit jeder neuen Technik. Und so verband sie in ihrer finalen Arbeit das, was sie bei MEISSEN gelernt hat, mit dem, was sie aus ihrem freien Malstil mitbringt: farbenfrohe Übergänge, Blumenelemente - und Gesichter.

    „Ich habe früher am liebsten Porträts gemalt. In meinem Erinnerungsstück habe ich das kombiniert: Gesichter in floralen Kompositionen - ein bisschen freier, ein bisschen expressiver.“

    Der Weg zu MEISSEN begann für Alessa nach dem Abitur - ohne konkretes Ziel, aber mit einem Wunsch nach Kreativität. Durch ihren Vater kam sie auf die Ausbildung zur Porzellanmalerin - und bewarb sich gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester. Die Probetage überzeugten, der Weg war frei.

    Was sie an MEISSEN besonders schätzt? Die Vielfalt - und die Tatsache, dass sich in jedem handgemalten Stück Persönlichkeit wiederfindet. Auch wenn das Motiv gleich ist, erkennt man immer den Menschen dahinter. „Mir wurde früher oft gesagt, ich male zu dunkel. Aber heute weiß ich: Genau das macht meinen Stil aus.“

    Für die Zukunft möchte Alessa offen bleiben - neue Abteilungen kennenlernen, ihre Stärken entdecken und eines nicht verlieren: den Mut, ihre eigene künstlerische Stimme ins Porzellan einzubringen.
„Lasst euch nicht entmutigen, wenn die ersten Versuche auf Porzellan noch nicht euren Ansprüchen entsprechen. Es ist ein Lernprozess“
– Corinna Granzow

  • Corinna Granzow

    Für ihr Erinnerungsstück ließ sich die frischgebackene Porzellanmalerin von einem Museumsbesuch in Amsterdam inspirieren: Eine Vase im Jugendstil mit markanter Form ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Das Zusammenspiel aus floralen Elementen, klarer Linienführung und malerischen Details wurde zur Grundlage ihres Abschlusswerks - einer Gestaltung, die sowohl grafische als auch künstlerisch-malerische Techniken vereint.

    Nach dem Abitur stand sie zunächst vor der Frage: Wie lässt sich künstlerische Leidenschaft mit beruflicher Perspektive verbinden? Der Hinweis auf die Ausbildung bei MEISSEN kam durch ein Familienmitglied - und weckte sofort Interesse. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester reichte sie die Bewerbung ein - beide wurden angenommen.

    Nach einem Jahr intensiver Zeichenschule und einem halben Jahr in den beiden Bereichen Indisch- und Blumenmalerei entschied sie sich für eine Spezialisierung im Bereich Indisch. In der Ausbildung sammelte sie weit mehr Erfahrungen, als sie zu Beginn erwartet hätte - darunter sogar ein Auslandspraktikum in Spanien, bei dem sie regionale Techniken der Keramikgestaltung kennenlernte.

    Besonders prägend in ihrer Ausbildungszeit bei MEISSEN war für sie das intensive Zeichentraining zu Beginn, aber auch der Austausch mit den erfahrenen Porzellanmalerinnen und Künstlerinnen im Haus. Deren Leidenschaft und Vielfalt an gestalterischem Können motivieren sie bis heute.

    Ihr Tipp für angehende Auszubildende: „Lasst euch nicht entmutigen, wenn die ersten Versuche auf Porzellan noch nicht euren Ansprüchen entsprechen. Es ist ein Lernprozess - gebt euch Zeit, experimentiert und bringt so viele eigene Ideen wie möglich auf das Porzellan.“

    Für die Zukunft möchte sie weiterhin so viel wie möglich ausprobieren, neue Techniken erlernen und die Vielfalt des Handwerks voll ausschöpfen - neugierig, offen und voller kreativer Energie.

    Stephanie Ziemann & Christin Neelsen

    Zwei weitere junge Talente mitsamt ihren Erinnerungsstücken können Sie in diesem Beitrag kennenlernen: Die Zukunft der Porzellanmalerei – Stephanie & Christin